Employer Branding Trends 2024
Die Finalisierung der Content-Planung für das Folgejahr steht spätestens im November ebenso unausweichlich vor der Tür, wie Weihnachten.
Geht es darum Mediabudgets festzulegen und Prioritäten für anstehende Maßnahmen zu setzen, ist es nicht verkehrt vorher noch mal ein Auge auf relevante Trends im Employer-Branding-Kosmos zu werfen. So könnt Ihr insbesondere Eure Content-Strategie kritisch mit der eigenen EVP und obendrein mit potentiellen Erwartungen der KandidatInnen abgleichen. Mal über den Tellerrand zu schauen ist immer gut und es ist spannend, was so alles auf dem Markt passiert.
Sebastian J. Siegfried
Artikel Author
Was haben wir gelernt?
2023 Employer Branding Trends im Rückblick
Mit Blick auf das neue Jahr ist es hilfreich, sich an die Employer-Branding-Trends des vergangenen Jahres zu erinnern. Auf diese Weise können wir die aktuelle Denkweise der Verantwortlichen für Talent-Branding und Kommunikation auf Unternehmensseite, aber auch in Agenturen etwas besser verstehen.
Hier sind einige Content-Trends, die unserer Meinung nach das Jahr 2023 geprägt haben:
Authentisches Foto- und Videomaterial für die Karriereseite und Social-Media Assets.
Da mehr Unternehmen zu Präsenz im Office zurückgekehrt sind, oder hybride Modelle etabliert haben, galt es wieder mehr Inhalte zu erstellen, die die Realität des tatsächlichen Arbeitsplatzes widerspiegeln. Authentische Einblicke ins Unternehmen, dessen Kultur und Arbeitsalltag kommen deutlich nahbarer, authentischer und damit sympathischer rüber, als reine Stockfotografie oder Illustrationen. Das ist eigentlich klar, wurde aber lange Zeit recht stiefmütterlich behandelt.
Lebendige Unternehmenskultur via Bewegtbild kommunizieren.
Die Arbeitswelt hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Um diesen Wandel widerzuspiegeln, haben viele Unternehmen der Aktualisierung ihrer EVPs und Versprechen zur Unternehmenskultur eine gewisse Priorität eingeräumt.
Fair enough - wurde ja auch Zeit!
Das kommunikative Vehikel, um dies letztlich nach außen zu tragen, verlagete sich sukzessive auf Video-Content. Video wird zu einem immer wichtigeren Instrument für das Employer Branding. Unternehmen müssen Videos instrumentalisieren, um ansprechende Inhalte zu erstellen, die bei ihrer Zielgruppe ankommen. Bewegtbild kann gut genutzt werden, um die Kultur, die Werte und die Mission des Unternehmens zu präsentieren und ein positives Image zu transportieren. Es hilft dir dabei, persönliche Erfahrungen für dein Team zu schaffen, ein Wir-Gefühl unter den Mitarbeitern zu erzeugen und Engagement zu fördern.
Ob als Image- und Recruitingfilm, oder in Form von „snackable“ Snippets zum Einsatz auf Social Media Channels, im Intranet und darüber hinaus: Neben der EVP und Impressionen aus dem Unternehmen, werden auch mehr und mehr Bewegtbildformate zur proaktiven Bewerbung einzelner Vakanzen oder Core-Benefits erstellt.
Auch wir bei TEAM FRESH haben 2023 für unsere Kunden mehr Reels, Storyformate und Ads in vertikalem Bewegtbild produziert, um diese mediengerecht und an die richtige Zielgruppe auszusteuern, denn je. Lebendiger, frischer und aufmersamkeitsstärker als jede Stellenanzeige!
KI-gestützte Contenterstellung wurde zum Mainstream
Darf an dieser Stelle natürlich nicht fehlen. In unserem Artikel Der Einfluss von KI auf Employer Branding und Rekrutierung haben wir dieses Thema ja bereits im Frühsommer 2023 beleuchtet.
Schaut doch mal rein.
Im Zuge unseres damaligen Workshops im Kreise von DIE FAMILIENUNTERNEHMER in Mainz, zum Thema "KI IN MARKETING UND DER KREATIVWIRTSCHAFT" hatten wir auch ein paar konkrete Use Cases für den Einsatz von KI-TOOLS zur Effinzienzsteigerung im Employer Branding diskutiiert.
Hier ein paar Slides als Auszug draus:
Goodbye XING - Hello LinkedIn!
Gerade in 2023 haben sich die Aktivitäten vieler Kontakte, zumindest in meiner Bubble, sehr deutlich und mit einer gewissen Endgültigkeit vom Hamburger "sozialen Netzwerk für berufliche Kontakte" hin zum internationalen LinkedIn verschoben. Letzteres ist weltweit der Marktführer unter den Business- und Karriere-Netzwerken und gehört zum Software-Giganten Microsoft mit Sitz im Silicon Valley.
Xing und LinkedIn, beide als professionelle Netzwerkplattformen bekannt, haben zwar viele Gemeinsamkeiten, setzen jedoch unterschiedliche Schwerpunkte.
Xing, vorrangig im D-A-CH-Raum verbreitet, richtet sich an mittelständische Unternehmen und fokussiert sich auf berufliche Vernetzung und Mitarbeitersuche. LinkedIn hingegen, mit einer stärkeren globalen Präsenz, zieht vermehrt internationale Konzerne, insbesondere aus der Technologiebranche, an und legt den Schwerpunkt auf Informationsaustausch und Vernetzung. Wer Schwierigkeiten hat, sich zwischen den beiden Plattformen zu entscheiden, kann problemlos auf beiden aktiv sein, um so stets auf dem neuesten Stand zu bleiben.
Xing: Preise und Features für Mitglieder
Basis-Profil: Kostenlos, eingeschränkte Funktionen.
Premium-Mitgliedschaft: 9,95 bis 11,95 Euro/Monat. Erweiterte Funktionen wie Profilbesuche, Gehaltsprognosen, intelligente Filtersysteme.
ProJobs Paket: Zusätzlich 24,95 Euro/Monat, erweiterte Profilangaben.
LinkedIn: Preise und Features für Mitglieder
Basis-Version: Kostenlos, Standardfunktionen.
Premium Career: Ab 34,41 Euro/Monat, erweiterte Kommunikationsmöglichkeiten, Einblicke in Profilbesuche, Job- und Gehaltsinformationen.
LinkedIn Learning: Separates E-Learning-Angebot.
Für Arbeitgeber und Recruiter
Xing: Kostenlose Unternehmensprofile mit Basisfunktionen. Employer-Branding-Profile für 350 bis 850 Euro/Monat. Xing TalentManager für Active Sourcing ab 329 Euro/Jahr.
LinkedIn: Kostenlose Unternehmensseiten, Premium-Modelle für Active Recruiting (LinkedIn Business ab 49,16 Euro/Monat, LinkedIn Sales Navigator Core ab 78,67 Euro/Monat, LinkedIn Recruiter Lite ab 108,17 Euro/Monat).
Für Werbetreibende
Xing: AdManager für verschiedene Werbemodelle, Preise variabel je nach Modell und Budget.
LinkedIn: Kampagnenmanager für gezielte Anzeigen, Preise abhängig von Zielgruppe und Kampagnenerfolg.
Beide Plattformen bieten individuell anpassbare Funktionen für Mitglieder, Arbeitgeber und Werbetreibende, wobei die Entscheidung zwischen ihnen von den spezifischen Bedürfnissen und Zielen abhängt.
2 große Employer Branding Trends 2024
Employer Branding Awareness "inside - out"!
Wir befinden uns seit langem im Wechsel von der Arbeiter- zur Sinngesellschaft. Besonders deutlich wird dies bei jüngeren Generationen. Ein wachsender Anteil der KandidatInnen in unseren Kundenprojekten besteht aus Millennials und GenZ. Eine Gemeinsamkeit dieser Generationen ist der Wunsch, sich mit Organisationen und deren Aufgaben auf einer Sinnstiftenden Ebene zu verbinden und einer Tätigkeit nachzugehen, welche die eigenen Werte unterstützt.
Die Generation Z ist meist stärker sozial engagiert als alle anderen Generationen und möchte dementsprechend auch mit ihrer Arbeit Positives bewirken. Deine Arbeitgebermarke sollte aber auch der Arbeitskultur Deines Unternehmens entsprechen und Sinnhaftigkeit nicht nur als werbliches Argument im Recruiting mißbrauchen.
Human-Centric-Strategy
Der erste Megatrend besteht also darin, eine von innen kommende, auf den originären kulturellen Werten des Unternehmens basiernde und auf den Menschen ausgerichtete Marke aufzubauen.
Gelebte Werte, echte Visionen und Missionen und sinnstiftende Beschäftigung werden gegenüber Hygienefaktoren immer relevanter. Selbst das Thema Gehalt fällt weit hinten runter, wenn es um das eigene Wohlbefinden und und ein höheres Maß an Selbstverwirkichung geht.
Das bringt uns zum nächsten Thema:
Employer Wellbeing
Die New-Work-Bewegung hat dazu beigetragen, dass Mitarbeiter und ihr Wohlbefinden stärker in den Mittelpunkt von Unternehmen gerückt sind. Zu Beginn fokussierte man sich auf Aspekte wie eine ausgewogene Work-Life-Balance und Workation-Möglichkeiten, während sich moderne HR-Praktiken nun verstärkt dem Employee Wellbeing widmen. Dies umfasst Bereiche wie psychische Gesundheit, sportliche Aktivitäten im betrieblichen Kontext und die Schaffung einer gesundheitsfördernden Arbeitsumgebung. Diese Entwicklung beeinflusst die HR-Branche und die Arbeitswelt insgesamt signifikant und wird ein anhaltender Trend.
Sinnvolle Maßnahmen für Employee Wellbeing beinhalten beispielsweise:
- Flexible Arbeitszeiten und Home-Office-Optionen: Um eine bessere Work-Life-Balance zu ermöglichen.
- Förderung der psychischen Gesundheit: Programme zur Stressbewältigung, Beratungsangebote, Workshops zu Achtsamkeit und Resilienz.
- Gesundheitsfördernde Arbeitsumgebung: Ergonomische Büroausstattung, Pausenräume zur Erholung, gesunde Ernährungsoptionen in der Kantine.
- Sport und Bewegung im Unternehmen: Einführung von Betriebssportgruppen, Fitnessraum im Büro, Angebote für Yoga oder andere sportliche Aktivitäten.
- Gesundheitsfördernde Arbeitsumgebung: Ergonomische Büroausstattung, Pausenräume zur Erholung, gesunde Ernährungsoptionen
- Kontinuierliche Weiterbildung und Entwicklungsmöglichkeiten: Förderung des beruflichen und persönlichen Wachstums der Mitarbeiter.
Diese Maßnahmen tragen nicht nur zur Gesundheit und zum Wohlbefinden des Teams bei, sondern erhöhen auch dessen Produktivität und Bindung an das Unternehmen, wodurch eine Win-win-Situation entsteht.